Erscheinung: Carlyle ist ein stattlicher Mann, der ein sehr verwegenes Äußeres hat, was bei Frauen meistens sehr gut ankommt. Sein verschmitztes Lächeln hat schon so manches Frauenherz erobert. Er bewegt sich sehr selbstsicher und scheint immer Herr der Lage zu sein. Man kann ihn sich sowohl in edlen Gewändern am Hof eines Clanlords vorstellen als auch in einer blutverschmierten Rüstung auf dem Schlachtfeld. Auf seiner rechten Schulter und Oberarm hat er ein schwarzes Tribal tätowiert welches unter anderem seien Zugehörigkeit zum Clan McPherson symbolisiert. Eine kreisrunde Narbe auf beiden Seiten der linken Handfläche, eine 3 cm lange Narbe hinten auf der linken Schulter, eine kleine waagrecht verlaufende Narbe unter dem rechten Auge.
An Kleidung trägt der Clanner einen abgetragenen Kilt in den Farben seines Clans, sowie feste Reiterstiefel und einen grauen Wollumhang. Da er an die Kälte des Nordens gewöhnt ist, braucht er höchstens im tiefen Winter noch etwas wärme Kleidung.
Besitztümer: -Ein verschlissenes braunes Lederkürass sowie braune Lederunterarmschienen -Ein schönes gut gefertigtes Pallasch nach Art der Clanner -hölzerner, metallverstärkter Rundschild -Dirk (clannischer Dolch) -einfacher Jagdbogen -große zweihändig zu führende Axt, die jedoch ziemlich an die Axt eines Holzfällers erinnert. -Geldbeutel mit ca. 20 Kupferdenaren -Notizbücher seines ehemaligen Reisegefährten -eine zusammengerollte Decke -Satteltaschen mit Nahrung, Feursteinund Zunder, eine Flasche Zwergenschnaps, sowie eine Holzschale -zwei Wasserschläuche
Tiere: Ein brauner Hengst namens Featon. Schnell wie der Wind der über die Ebenen Acelyas fegt von denen Carlyle ihn vor Jahren gestohlen hat.
Ein brauner Wolfshund namens Cal, den er vom Welpenalter an aufgezogen hat und der seit Jahren sein treuer Weggefährte ist. Er ist dazu ausgebildet Wildfährten zu folgen und Pferde zusammen zu treiben.
Vorgeschichte:
Carlye McPherson wurde als Sohn einfacher Bauern in einem kleinen Dorf in Xadrea in der Nähe der Grenze zu Acelya geboren. Die Leute dort lebten hauptsächlich von der Schweine- und Rinderzucht. Doch gelegentlich machten sich die jungen Männer des Dorfes auf um aus der benachbarten Provinz eine Pferdeherde zu stehlen, manchmal auch nur einzelne Pferde wenn diese etwas besonderes waren. Diese faulen Pferdehändler hatten es einfach nicht besser verdient und außerdem trieben sie ihre Herden öfters mal über die Grenze, um ihre Tiere auf den weiten Ebenen Xadreas weiden zu lassen ohne dafür zu bezahlen. Man konnte also sagen, dass die Xadreaner nur ihren Besitz zurückholten, zumindest ihrer Ansicht nach. Für männliche Xadreaner die gerade das Mannsalter erreichten war der Ritt über die Grenze Tradition und auch eine Mutprobe.
Carlyle war von jeher ein gut aussehender Knabe gewesen, Liebling der Mädchen der umliegenden Dörfer und der Stolz seiner Eltern. Im Dorf war er einer der Stärksten, der schnellste Läufer und der beste Reiter. Weswegen er seit seinem zwölften Lebensjahr beim jährlichen Tunier mitmachte. Hierbei kamen Adelige und Gemeine aus der ganzen Provinz zusammen um sich zu messen. Natürlich durfte er nicht bei den Adeligen Tugenden wie dem Reiter- oder Schwertkampf mitmachen, dafür aber beim Querfeldeinlauf, dem schwimmen, Wettreiten, Bogenschießen und dem Boxen und das Baumstammschleudern. Bei den letzteren Drei nahm er jedoch erst ab einem Alter von 16 teil da er vorher einfach nicht über die benötigte Kraft verfügte um sich mit den anderen messen zu können. Bereits im ersten Jahr tat er sich unter den Konkurrenten hervor, einen Wettkampf gewinnen sollte er jedoch erst im Alter von 15. In diesem Jahr gewann er den Querfeldeinlauf und wurde zweiter beim Pferderennen. Im Bogenschießen kam er nie über das Mittelmaß hinaus und auch das schwimmen war nicht seine große Stärke, doch in den anderen Disziplinen glänzte er umso mehr. Bald war unter seinen Konkurrenten im Boxen (was mit Boxen eher weniger was zu tun hatte und eher einer Kneipenschlägerei glich) seine gefährliche linke Gerade und seine harte Stirn bekannt. Doch im Wettreiten konnte er es einfach nicht mit dem Neffen des Herzogs aufnehmen, da dieser einfach über ein zu gutes Pferd verfügte.
So kam es, dass Carlyle bei seinem ersten Pferdediebstahl kurz nach seinem 16ten Geburtstag und zwei Monate vor dem nächsten Turnier nicht nur dabei half eine kleinere Pferdeherde zu stehlen, sondern auch einen Prachtvollen Hengst, der abseits der anderen in einem einzelnem Gehege stand. Warum das so war erfuhr Carlyle, als er über den Zaun kletterte und kurz darauf fast zwei Vorderhufe gegen den Kopf bekam. Doch konnte er gerade noch ausweichen und schaffte anschließend mit einiger Mühe das Pferd zu beruhigen und sogar zu satteln, auch wenn das Pferd immer wieder bockte. Doch Carlyle hatte schon immer ein sehr gutes Verhältnis zu Tieren gehabt, was auch dieses Mal wieder wirkte.
Die nächsten zwei Monate verbrachte er damit den Hengst in einem etwas abgelegenem Tal zuzureiten, wo auch die restlichen gestohlenen Pferde vorerst hingebracht und ein neues Brandzeichen bekamen. Man musste die Pferde erstmal eine Weile verstecken, weil gelegentlich Acelyanische Soldaten ins Dorf kamen und nach den Pferden suchten.
Dann beim nächsten Wettkampf gewann Carlyle das Pferderennen mit einem großen Vorsprung. Der Hengst war wirklich ein Prachtstück und brachte ihm und dem Dorf in den nächsten Jahren viele Erfolge und Ruhm. Natürlich gab es immer mal wieder mit den ursprünglichen Besitzern der Pferde, die sich auf dem Weg zum Turnier machten Probleme, da diese meinten ihre Pferde wieder zu erkennen, doch diese konnten ihre Besitzansprüche nie nachweisen und traten meist dann den Rückzug an, wenn sich einige, in ihrer Ehre beleidigte Clanner zusammenrotteten und diese davonjagten.
Die nächsten Jahre verliefen für Carlyle und sein Dorf ganz annehmbar, denn auch bei strengen Wintern in denen einige Tiere erfroren, konnte man sich aus den Einnahmen aus dem Pferdediebstahl über Wasser halten. Carlyle wurde zu einem stattlichem Mann und heiratete das seiner Meinung nach schönste Mädchen der Provinz, Renna die Tochter eines Schmiedes. Dieser schenkte ihm auch seinen sehr gut gearbeiteten Pallasch, der eigentlich eher etwas für einen Edelmann gewesen wäre als für einen einfachen Rinderzüchter und Pferdedieb wie ihn.
Doch sein Glück währte nur zwei Jahre. Der Grenzkonflikt zwischen Acelya und Xadrea spitzte sich weiter zu, als Acelyanische Pferdezüchter endgültig genug von den Raubzügen der Xadreaner hatten und sich zusammenschlossen und eine Schar Söldner anheuerten. Diese stürmten in einer Wolken verhangenen Nacht Carlyles sowie zwei weitere Dörfer und richteten ein Blutbad unter der Bevölkerung an. Carlyle war mit einigen jungen Männern gerade unterwegs gewesen um eine gestohlene Pferdeherde im Süden zu verkaufen und traf erst ein Tag später ein. Er fand seine Frau vergewaltigt und erschlagen vor und auch seine Eltern waren ermordet worden. Jedoch fanden sich keine Leichen der Angreifer unter den Toten, damit es keine Beweise gab, die zu einem Krieg führen könnten. Rasend vor Zorn und in einem wahren Blutrausch sammelten das Dutzend junge Männer alles an Waffen auf, was sie tragen konnten, u.a. die alte Holzfälleraxt seines Vaters und ritten in vollem Galopp über die Grenze, verfolgten die Spuren, die von ihrem Dorf weg führten. Tatsächlich holten Sie zwei Tage später die Söldner in der Nacht ein, sie feierten Ihren Sieg und freuten sich auf den Sold den sie bald erhalten würden, als die jungen Xandreaner mit blau bemalten Gesichtern wie eine Horde Dämonen über die Söldner herfielen. Zuerst sah es sogar gut für die jungen Männer aus, jeder von ihnen hatte schon mindestens vier Mann getötet und waren in das Blut ihrer Feinde gebadet ohne einen einzigen der Ihren zu verlieren. Doch dann hatten die kampferprobten Söldner auch schon Ihre Überraschung überwunden und formierten sich nun zum Gegenangriff. Carlyles Pferd wurde von zwei Speeren in die Flanke getroffen und er stürzte zu Boden, schnell schnappte er sich die Axt seines Vater und drosch weiter auf die Feinde ein. Als die ersten Sonnenstrahlen das Grauen der Nacht vertrieben standen nur noch zwei Männer. Carlyle und sein Cousin Hamish standen zwischen zehn ihrer leblosen Freunde und dutzender Söldner. Einige waren geflohen doch Carlyle und Hamish waren beide schwer verletzt und konnten sich nur mit Mühe auf den Beinen halten Carlyles linke Hand war mit einem Armbrustbolzen an den Schaft seiner Axt genagelt worden, ein Söldner hatte ihm von hinten sein Schwert in die Schulter gerammt und eine Schnittwunde unter seinem Auge kündete davon wie knapp er davor gewesen war eben jenes zu verlieren.
Gemeinsam machte sich die Cousins auf den Weg zurück ins Dorf, wo sie einige Überlebende antrafen, die Ihre Wunden versorgten. Gemeinsam wurden die Toten bestattet. In den nächsten Tagen machte sich Hamish auf zum Hofe des Herzogs, während Carlyle sein restliches Hab und Gut zusammenpackte und sich wieder auf den Weg nach Osten zu machen. Bald darauf wurden zwei Pferdezüchter in ihren Schlafgemächern ermordet und eines der besten und schnellsten Pferde Acelyans gestohlen.
Ein halbes Jahr später traf Carlyle auf einen Gelehrten, der die toten Völker studierte und mehr über diese durch Feldforschungen erfahren wollte. Seine Geschichten von den unendlichen Goldschätzen die verborgen in den verschollenen Horten der Drachen ruhen sollten lockten Carlyle in ihren Bann und so beschloss er sein altes Leben endgültig hinter sich zu lassen und sich dem Gelehrten anzuschließen. Dieser brachte ihm bei zu lesen und zu schreiben (zumindest teilweise) und erklärte ihn auch die Grundkenntnisse der alten Sprachen. Dummerweise wurde der Gelehrte nach knapp einem Jahr und mehreren interessanten aber wertlosen Entdeckungen von einigen Wegelargeren tödlich verletzt. So ist Carlyle nun allein auf seiner Reise nach den Schätzen der Drachen mit den Notizbüchern des Gelehrten unterwegs und versucht aus diesen schlau zu werden.