Antryg war gerade auf der Treppe als er das laute Poltern an der Tür hörte. Irgendetwas sagte ihm das es sich um nichts gutes handeln würde was da an Ihre Tür geklopft hat und tatsächlich sollte er Recht behalten. Die Stimme des Soldaten und die Worte die er aussprach waren beunruhigend. Sehr beunruhigend.
Ein Mörder sollte das Ding oben sein. Eine widernatürliche Kreatur, ja vielleicht, aber ein bösartiges Wesen? Wenn man die Wunden betrachtete die es davongetragen hatte war das keine Suche nach einen Mördern, eher eine Hetzjagd. Aber wie um des Eines Willen hatten die Wachen ihm diese Wunden zugefügt und dann trotzdem noch entkommen lassen? Das Wesen konnte kaum selber laufen, geschweige den davon rennen. Aber da war etwas anderes, etwas was nicht so recht Sinn ergeben sollte in den Worten des Soldaten. Die thebische Armee, hier in Yael? Wir sind hier nahe an der Grenze, aber einen Trupp Soldaten über die Grenze zu schicken nur um einen Mörder zu fassen ist in der heutigen Zeit ein riskantes Spiel.
Irgendetwas stimmte hier nicht, das Antryg im Gefühl. Es wollte ihm nicht einleuchten wieso so ein Trupp Soldaten in diesen Zeiten politische Instabilität die Grenzen überquerten und Spannungen zwischen Yael und Theben riskieren würden, besonders da Theben von Yael mehr oder weniger abhängig war. Antryg war oft genug als Begleitschutz von fahrenden Händler aus Yael angeheuert worden um zu wissen in welche Richtung die Waren gingen.
"Sir, ihre Beschreibung passt auf ein Wesen, dass von ein paar Leuten verletzt aufgefunden worden war und in das Obergeschoss getragen wurde."
Antryg wandte sich um, in diesem Moment da er die Worte gehört hatte die der andere unbedarfte Soldat da von sich gegeben hatte stand seine Entscheidung fest. Er würde ganz bestimmt nicht dabei zu sehen wie diese Soldaten das Wesen mitnahmen. Irgendetwas stimme hier nicht und was das war, das würde er herausfinden. Nun... es war zumindest nicht das erste mal das er sich mit dem Gesetz anlegte. Wenn auch das erste mal aus freien Stücken heraus...
Antryg machte die Tür zu den Schlafsäälen auf und trat in den Raum. leise schloss er die Tür hinter sich und sah das das Wesen panisch versuchte auf das Fenster zuzukriechen. Sein Magen krampfte sich zusammen, dieses Wesen war kein Mörder, alles was es wollte war überleben... Mit ein paar schnellen Schritten war Antryg bei dem Wesen versuchte es festzuhalten, wenn weiter so panisch über den Boden kroch würden nur wieder alte Wunden aufgehen, es würde sich nur selbst verletzten.
Ganz ruhig, wir bringen dich hier raus
Antryg hatte Probleme damit das Wesen festzuhalten, selbst wenn es verletzt war hatte es noch eine unglaubliche Stärke in seinen Armen übrig. Die Kraft der Verzweiflung sagte man verlieh übermenschliche Stärke aber selbst dann war das Wesen noch ziemlich stark...
Neben dem Dutzend Soldaten das in der Taverne für Recht und Ordnung sorgte, waren vor der Taverne auch ein paar einzelne Gestalten zu beobachten. Allen voran war ein Mann in schwarzer Kutte. Die Kapuze tief in das Gesicht gezogen strahlte er eine Aura natürlichen Unglücks aus. Eine Person der man lieber nicht begegnen wollte. Und das dachten offenbar auf die drei Soldaten die in einiger Entfernung bei ihm standen. Sie waren wohl zu seinen Schutz dort postiert worden aber jeder der dieses Bild sah konnte ahnen von wem die eigentlich Gefahr ausgehen würde, auch wenn man vielleicht nicht ganz verstand warum man so empfand.
Die drei Soldaten waren in ein Gespräch vertieft in dem es offensichtlich darum ging das einer von Ihnen einen Rundgang um die Taverne machen sollte, um nach dem Rechten zu schauen. Sie stritten sich kurz darum wer es tun sollte, den jeder von den Dreien hatte das Bedürfnis die Gesellschaft des Mannes in der der schwarzen Kutte zu entkommen. Nach einer kurzen Runde "Hammer, Schwert, Schild" bei der einer der Soldaten gewann, machte sich dieser auf den Rundgang. Ein merkwürdiges Spiel, bei dem es offenbar darum ging das mit seiner Hand einen Hammer (Faust), ein Schwert (Zeige und Mittelfinger) oder einen Schild (flache Hand) machen musste. Dabei gewann Schwert gegen Hammer, Hammer gegen Schild und Schild gegen Schwert. Ein recht merkwürdig anmutendes Spiel das bei der thebischen Armee sich rechter Beliebtheit erfreute.
[Hinter der Taverne]
Hinter der Taverne erstreckte sich der Wald aus dem die Gefährten in der Nacht den Geflügelten geborgen hatten. Und wie durch einen Zufall war das Fenster im 1. Stock der Taverne genau auf diesen Wald ausgerichtet. Ein einzelner Soldat schlenderte lansgam vor dem Fenster herum und vertrat sich ein bisschen die Beine. Er machte keine Anstalten den Rundgang den er begonnen hatte so schnell zu beenden. Er schaute lieber etwas verträumt in den Wald lief ein paar Kreise an der Rückwand der Taverne.
[Schankraum]
Der Anführer der Soldaten nickte kurz als der Unteroffizier vor ihm salutierte. Das musste ein Wink des Schicksals sein! Sie hatten ihn gefunden! Fast hatte er selbst nicht mehr daran geglaubt, sie waren diesem Wesen nun schon seit Tagen hinterher und alles was sie als Spur hatten waren die merkwürdigen Richtungsangaben von diesem Lester gewesen, ein merkwürdiger Mann in schwarzer Kutte. Es war ein Wunder das sie hier auf ihn gestoßen waren aber das würde er weder vor seinen Soldaten zugeben noch vor Irgendwem sonst...
Gute Arbeit Unteroffizier de Sil. Der Anführer war von zwei Soldaten flankiert, während der Rest sich damit beschäftigte die Gäste der Taverne dazu zu bringen sich in Reih und Glied an der Wand aufzustellen. Er wandte sich zu seiner Rechte und sagte mit einer leiseren, fast schon von etwas Ehrfurcht geschwängerten Stimme. Senar, hohl unseren Gast, und sag ihm das wir ihn gefunden haben...
Der Soldat mit Namen Senar salutierte kurz und rannte dann in zackigen Tempo aus der Taverne hinaus.
Lestat machte sofort kehrt als er hörte was die Soldaten mit einander besprachen. Sie mussten das Wesen sofort hier weg schaffen. Es war doch ihre Angelegenheit zu erfahren, wer und was er ist. Diese Männer würden ihn sicher töten oder ihn gar für irgendwas missbrauchen!
Als er oben angekommen war sagte er nicht zu laut Wir müssen ihn sofort von hier fort bringen und uns ebenso! Sie kommen gleich hier hoch um ihn zu holen!
'...gute Arbeit?', grübelte Togrim bei den Worten des Vorgesetzten, irgendwie war er selbst da nicht so sicher. "Ich tu nur meine Pflicht", meinte er also. Dann drehte er sich um und ging zurück zu seinem Platz, wo immer noch sein Humpen mit Bier war. Er hatte immernoch Urlaub und hatte nicht vor, den sich verübeln zu lassen. Und da dieser Typ nur indirekt sein Vorgesetzter war, konnte der nichts tun, um ihn in den Dienst zurück zu rufen, es sei denn, es gäbe einen Angriff.
Togrim griff sich also seinen Humpen mit Bier und stellte sich demonstativ in die Reihe der Zivilisten, während er das tun der Soldaten beobachtete und ab und zu von seinen Humpen nippte. Er hoffe nur, dass die endlich weiter ziehen würden, schließlich ging ihm die Sache nichts an, oder......
Draconas merkte, dass ihnen die Zeit ablief. Manche der Gesprächfetzten, die von unten heraufdrangen, liesen nichts Gutes ahnen. Daher entschied er sich auf ein Mittel zurückzugreifen, dass hoffentlich helfen würde. "Sie werden dich nicht erkennen, Fremder. Denn genau das bist du. Sie suchen jemanden, doch sie werden ihn nur finden, wenn sie sein Aussehen kennen. Und das ist nicht festgelget." Dann legte er dem Wesen eine Hand auf und sah ihn an. Ihn Draconas Gedanken verdunkelte sich die Hautfarbe, die Flügelansätze verschwanden und das Wesen bekam einen kurzen, schwarzen Schnurrbart. Dazu kamen noch lange schwarze Haare. Das Gesicht des Wesens verwandelte sich in ein von Wind und Wetter gekennzeichnetes Gesicht und die Hände wiesen die typischen Schwielen schwerer körperlicher Arbeit auf. Als letztes änderte sich die Augenfarbe in ein braun, jene Farbe die unter den Menschen so weit verbreitet und unauffällig war. Als die Gestalt in Draconas Geist erschaffen war, ließ er sie nach außen auf das Wesen wandern. Sie sollte sich wie eine zweite Haut über das Wesen legen, so eng, dass nur ein ausgebildeter Magier in der Lage sein würde, den Unterschied zu bemerken.
„Verflucht!“ „Verflucht!“ Ein zweites mal hallte der Fluch durch den Wald. Wie zuvor stammte er aus dem Mund einer jungen Frau, von der man solche Flüche eigentlich nicht erwartete. Diese stand auf einer Lichtung im Wald. Neben ihr plätscherte ein Fluß. „Verflucht!“ stieß die Frau ein weiteres mal aus gefolgt von einem schmerzhaften Stöhnen als diese in ihrer Wut mit dem Fuß gegen einen Baum trat. Der Tritt brachte den Baum zum erbeben und sorgte dafür das eine Fee von dem Ast rutschte auf dem sie es sich bequem gemacht hatte. „Wasn los Delilah? Warum schreist du so?“ murrte die Fee schlaftrunken als sie aus ihrem Schlaf erwachte und den Sturz vom Baum mit ihren Flügeln abbremste. Statt zu antworten wies Delilah auf einen Flecken Gras auf dem kurz zuvor noch ein Pferd gestanden hatte. Die Fee blickte Delilah verwirrt an. Doch als diese immer noch in dieselbe Richtung zeigte schaut sich die Fee die Stelle genauer an. Plötzlich erhellte sich das Gesicht der Fee als ihr klar wurde, das das Pferd, auf das sie eigentlich ein Auge haben sollte, verschwunden war. „Uuups!“ “Uups. Ist das alles was du zu sagen hast Nimue?“ fuhr Delilah die Fee an. Normalerweise war Delilah nicht so aufbrausend doch heute war mal wieder einer dieser Tage an denen ein Unglück das nächste jagte. Nimue hatte zumindest den Anstand und setzte einen schuldbewusste Miene auf. Obwohl es ihr nicht wirklich leid tat. Sie liebte es Delilah zu ärgern und in den Wahnsinn zu treiben. „Wir haben uns in diesem Wald verirrt um dieses vermaledeite Pferd zu finden, nur um es dann gleich darauf wieder zu verlieren. Wenn ich diesen Bauern erwische der mir dieses Pferd aufgeschwatzt hat der kann was erleben...“
Sie konnte noch immer die Worte des Bauern hören der das Pferd als treu und umgänglich beschrieben hatte. Entsprechend dem Namen den es trug. Sonnenschein. Es hatte genau diesen Eindruck erweckt, was Delilah dazu brachte es zu kaufen. Ein Fehler. Ein großer Fehler. Kaum hatte sie sich ein Stück vom Bauernhof entfernt zeigte es seine wahre Natur. Das störrische Pferd galoppierte plötzlich los und hielt erst an als es bereits dunkel war. Seitdem sorgte Sonnenschein dafür das jeder Ritt für Delilah zur Hölle wurde. Egal wie fest Delilah einen Knoten machte, Sonnenschein schaffte es immer ihn zu lösen und zu verschwinden. So auch diesmal.
Delilah hing ihren Gedanken nach als Nimue plötzlich zu lachen anfing. „Was ist so witzig?“ „Du siehst aus wie ein wild gewordener Kobold!“ Daraufhin blickte Delilah die Fee böse an. Sie drehte sich um, ging zum Fluss und betrachtete ihr Spiegelbild. Was ihr entgegenblickte war eine Frau deren Gesicht sich vor Wut rot verfärbt und die Augenbrauen zusammengezogen hatte. Grüne Augen funkelten sie an. Das Band das ihre Haare zusammenhielt hatte sich gelöst, woraufhin ihre feuerroten Locken wild in alle Richtungen abstanden. Das brachte sie zum schmunzeln und sie stimmte in Nimues lachen mit ein. In der Zwischenzeit war Nimue einen Stück nach oben geflogen um über die Baumwipfel spähen zu können. „Da hinten ist Rauch!“ rief sie Delilah zu und beide machten sich in die Richtung auf in der Nimue den Rauch gesehen hatte.
Als Delilah aus den Wald heraustreten wollte verhedderte sich ihr Rock in einem Busch. Woraufhin diese das Gleichgewicht verlor und unsanft auf dem Boden landete. Als sie einen Fluch loslassen wollte legte sich Nimues Hand auf ihren Mund und gebot ihr still zu sein. Delilah streifte sich die Haare aus dem Gesicht und blickte nach oben. Das erste was sie sah war ihr treuloses Pferd das seelenruhig an einem Busch knabberte. Das zweite war die Seitenwand eines Gebäudes das vom Geruch her, der Delilah in die Nase stieg, ein Taverne sein musste, woraufhin ihr der Magen knurrte. Doch dann hörte sie die Stimmen. Sie kamen von links, wo wohl der Eingang der Taverne lag dessen Tür offenstand. Es war die Stimme eines Mannes der es gewohnt war Befehle zu erteilen. Er teilte den Leute in der Taverne mit das er und seine Männer auf der Suche nach einem Untier seien. Eine Stimme antwortete, das Untier wäre im Obergeschoss. „Na toll, da komme ich an eine Taverne und dann wird diese von Soldaten belagert.“ dachte Delilah und zog sich langsam in den Wald zurück. Nimue folgte. „Das Untier schau ich mir an!“ flüsterte Nimue fröhlich. „Nein das wirst du nicht tun. Was ist wenn dich einer sieht?“ Daraufhin verdrehte Nimue die Augen und schaute Delilah an als ob diese schwer von Begriff wäre. „Dummkopf. Niemand außer dir kann mich sehen und hören, außer ich zeige mich freiwillig und da ich das gewiss nicht tun werde gibt es keine Probleme. Ergo bin ich unsichtbar und unhörbar wie ein Geist.“ „In Ordnung aber du stellst nichts an!“ Aber die Fee war bereits davon geflogen.
[Nimue] Nimue spielte mit dem Gedanken dem Oberbefehlshaber der Soldaten einen Streich zu spielen, denn sie konnte Soldaten im Allgemeinen und deren Befehlshaber im speziellen, überhaupt nicht leiden. Da sie aber Delilahs Worte gehört hatte entschied sie sich dagegen und flog auf die Rückseite des Hauses wo ein einzelner Soldat Wache stand. Über dessen Kopf hinweg flog sie zu einem Fenster im Obergeschoss und blickte hinein. Dort sah sie auf dem Boden einen von Wunden übersäten Mann der von einem anderen festgehalten wurde. Auf dem zweiten Blick erkannte sie das der verletzte schwarze Flügel hatte. „Das soll ein Untier sein? Sieht aber nicht gefährlich aus.“ Doch dann legte ein in einem Umhang gehüllter Mann dem geflügelten die Hand auf die Stirn und es schien als veränderte sich dessen Aussehen. „Was zum... Das muss ich Delilah erzählen!“ Vor lauter Schreck merkte Nimue nicht, das sie die Worte halblaut und für alle hörbar ausgesprochen hatte. Sie wollte gerade zurückfliegen als sie aprupt innehielt und mit offenem Mund auf die Szene starrte die sich unter ihr abspielte. [Delilah] „Hoffentlich stellt sie nichts dummes an.“ dachte Delilah. Als ihr auffiel das ihr Pferd, das immer noch friedlich am Waldrand graste sich langsam, auf die Vorderseite des Hauses zubewegte und kurz davor war die Ecke zu umrunden. „Verdammt!“ schoss es Delilah durch den Kopf und bewegte sich zügig ohne einen Laut zu verursachen in Richtung Pferd. Als es fast um die Ecke war erwischte sie die Zügel und drehte das Pferd in Richtung Wald, was es wundersamerweise mit sich machen lies. Als Delilah den Waldrand fast erreicht hatte und innerlich bereits jubelte passierte es. Sie trat auf einen trockenen Ast. Als dieser barst schreckte das Tier auf, riss sich los und rannte auf die rückwärtige Seite des Hauses. Delilah hinterher. Als sie die Ecke umrundete stockte ihr der Atem. Das Pferd raste zielstrebig auf einen Soldaten zu, der wohl die Rückseite der Taverne bewachte.
Sarah lachte leise über Skades Worte. Ein lautes Hämmern an der Tür lies die Frau ein klein wenig zusammenzucken. Mit leicht zusammengekniffenen Augen musterte Sarah den Hauptmann der kurz darauf eintrat. Wachsam lauschte die Magierin seinen Worten, machte aber keine Anstalten der Aufforderung nachzukommen.
Als dann einer der Anwesenden den Verletzten oben erwähnte, zischte sie leise und überlegte wie man den Hauptmann aufhalten könnte. Die Leute oben würden Zeit brauchen um eine Lösung zu finden. Kurz sah sie Skade an und nickte in Richtung Treppe nach oben. Ob diese den Wink nach oben zu gehen und die anderen zu warnen verstanden hatte wusste Sarah nicht.
Sarah stand auf und schlug den Umhang zurück, schüttelte die Haare ein wenig, so das es ihr in wilden, sinnlich wirkenden Locken um das schöne Gesicht fielen. Aufreizend die Hüften schwingend ging sie zu dem Hauptmann, zumindest war sie der Meinung es wäre ein Hauptmann, denn er schien der Anführer zu sein.
Nun, wer wird es denn so eilig haben? Wollt ihr euch nicht erst ein wenig zu uns setzen und etwas trinken? Wen auch immer Ihr sucht kommt nicht hier raus ohne das Ihr es bemerkt! Sie lächelte sinnlich und senkte leicht die Lieder.
Aspen war dabei ihr Frühstück zu verzehren, als es plötzlich unten polterte. Als dann das Wesen panisch versuchte zu fliehen, zog sich die Gestaltwandlerin in eine dunkle Ecke zurück und fauchte leise. Deutlich verstand sie was der Fremde unten verlauten lies und beobachtete die anderen im Zimmer.
Aspen war bereit sich jederzeit in ihre Katzengestalt zu verwandeln und sie würde mitkämpfen wenn es denn dazu kommen sollte. Aber vorerst beschloss sie zu beobachten. Sprungbereit kauerte sie in einer der hinteren Zimmerecken, in der sie sich zwar nicht ganz, aber doch ziemlich gut verbergen konnte.
Der Soldat mit Namen Senar kam aus der Taverne geeilt und wandte sich direkt an den Mann in der schwarzen Kutte, den sein Anführer Lester genannt hatte. Senar, der sich offenbar nicht sehr wohl in seiner Haut fühlte, wechselte ein paar unbehagliche Worte mit Lester. Man konnte sehen wie Leben in die dunkle Gestalt von Lester kam und er sich nun selbst, von Senar gefolgt, in die Taverne begab. Die anderen beiden Soldaten wechselten nur kurz einen Blick, blieben aber ansonsten auf Position, sichtlich erleichtert das sie der Gesellschaft des zwielichtig ausschauenden Mannes entronnen waren.
Die beiden Soldaten vernahmen das ankommende Geräusch von einen Pferd in vollem Galopp das aus dem Wald zu kommen schien. Kurz wechselten ein paar Worte ihre Besitzer als sie auch schon den Ruf ihres Kameraden von der rückwärtigen Seite der Taverne hörten. "Verfluchtes MISTVIEH" Einer der Soldaten nickte dem anderen zu, signalisierte ihm das er Position halten sollte, während der andere sich die Situation mal anschauend wollte. Er schlich sich vorsichtig um die linke Seite des Hauses um eventuelle Angreifer nicht gleich auf sich selbst aufmerksam zu machen. Anhand dieser wortlosen Verständigung konnte ein guter Beobachter erkennen das diese Soldaten wohl mehr waren als die einfachen Heeressoldaten für die sie ihr Anführer ausgab. Diese Soldaten waren aufeinander eingespielt und trainiert. Sie wussten wie sie reagieren sollten ohne sich überrumpeln zu lassen. Aber vor allem agierte sie auch unabhängig von ihren Anführer, was doch recht merkwürdig war für eine militärische Hackordnung.
Keine 2 Sekunden später kamen auch schon 5 weitere Soldaten aus der Taverne. Stumm unterwies sie der zurückgebliebene Soldat mit Hilfe von Handzeichen das ein weiterer Soldat auf der Rückseite war und ein anderer sich bereits von links an schlich. die 5 Soldaten trennten sich. Zwei von ihnen folgten leise ihren bereits voraus gegangenen Kameraden während die anderen drei von der anderen Seite kamen und sich von rechts an schlichen.
[Hinter der Taverne]
Der Soldat an der Rückseite der Taverne war es in der Zwischenzeit nicht müde geworden, unaufhörlich im Kreis zu laufen und hin und wieder mal in den Wald zu schauen. Eines musste man ihm lassen, ein Nickerchen würde er wohl in seiner Dienstzeit nicht machen, egal wie langweilig die Arbeit wurde. Das war auch sein Glück, den sonst hätte er wohl kaum die herannahenden Hufgeräusche des Pferdes bemerkt das direkt auf ihn zu hielt. Kurz war er unentschlossen, als er sah das kein Reiter auf dem Pferd war, wohl aber Sattelzeug, doch dann rettete er sich mit einen beherzten Sprung aus der Schusslinie des Pferdes.
"Verfluchtes MISTVIEH"
[Schankraum]
Der Anführer beäugte wie sich Togrim zu den anderen Zivilisten stellte. Togrim schien ihm ein guter Mann zu sein, aber für seinen Geschmack handelte er zu selbstständig. Seiner Meinung nach hätte er erst danach fragen müssen wie er weiter zu Diensten sein konnte bevor er sich zurückzog. Wäre er einer seiner Männer gewesen hätte er es ihm nicht durchgehen lassen, aber auf der anderen Seite war ihm Togrim ihm auch nicht unterstellt. Zudem durften sie keine Außenstehende in diese Sache involvieren, viel zu Gefährlich.
Eine Frau mit aufreizenden Hüftschwung präsentierte sich nun vor unseren Anführer. Anscheinend hatten seine Soldaten sie und ihre Freundin am Tisch übersehen, für so eine Unachtsamkeit würde es später Ärger geben aber jetzt musste er sich erst einmal mit dieser Frau auseinander setzen.
Ich muss leider bedauern meine Dame. Aber im Moment bin ich im Dienst. Eine angedeutete Verbeugung, aber kein Funke das er ihr Lächeln erwidern würde. Entweder war er sehr sehr Dienst bewusst oder die Sache an der er Dran war befand er als wichtiger als die Frau die sich da vor präsentierte. Aber ihr würdet mir helfen wenn ihr euch zu den anderen Gästen gesellt.
Ein Handzeichen zu seiner linken und der letzte der beiden Soldaten die den Anführer flankiert hatten verließ seine Position. Damit war diese Unterhaltung auch beendet, der Soldat wendete sich mit einem ernsten Gesichtsausdruck zu der Frau und bugsierte sie freundlich, aber bestimmend zu den anderen Gästen. Auf ein zweites Handzeichen passierte das selbe mit dem letzten sitzenden Gast. Einer merkwürdig blauen Person... es gab schon sonderbare Leute.
Die Luft schien um ein oder zwei Grad kühler zu werden als Lester mit dem armen Senar im Schlepptau den Schankraum betrat. Lag es an der kühlen Morgenluft die hereingekommen war oder daran das selbst der Anführer sich versteifte als diese merkwürdige Gestalt in schwarzer Kutte sich vor ihm aufbaute. Obwohl Lester schmächtiger und kleiner als der Anführer wirkte hatte man das Gefühl das Lester auf ihn herunter sah.
Wo ist er?
Eine Stimme die kaum lauter war als ein Flüstern und trotzdem im gesamten Schankraum gehört werden konnte. Doch noch bevor irgendjemand darauf antworten konnte, konnte der Anführer die Stimme seines fluchenden Soldaten hören, die gedämpft von außen eindrang. Ihr Der Anführer schaute angespannt einen Trupp von fünf Soldaten an. Schaut nach was da los ist...
Dann wandte er sich sofort zurück zu den Mann in schwarzer Kutte und schien sichtlich an Größe und an Selbstsicherheit zu verlieren. Oben Eure Exzellenz
[Der Geflügelte]
Der Geflügelte wehrte sich weniger gegen Antryg als das er viel mehr weiter zum Fenster wollte. Auch die gesprochenen Worte interessierten ihn nicht weiter. Er hatte Panik, den mit jeder Faser seines Körpers konnte er jetzt Spüren das die Gefahr nah war und er konnte noch etwas anderes Spüren. Einen kleinen Funken von Macht, der selbe Funken den er auch in der Nacht gespürt hatte... in der Nacht des Schreckens... Nein, er durfte sich jetzt nicht ablenken lassen. Er musste hier raus sonst war er verloren...
In der Panik hatte das Wesen nicht bemerkt das sich ein paar seiner Wunden wieder geöffnet hatten, doch die Schmerzen spürte er nicht. Verschmiert mit eine Mischung aus Angst, Schweiß und Blut gab er ein ärmliches Bild ab. Keines der Worte der Fremden hatte irgendeinen Einfluss auf ihn, einzig, als Draconas seine Magie wirkte, hielt das Wesen inne. Ganz so als ob es die Magie spüren würde die der Mann dort wob und mit einen leicht verwunderten Blick schaute er Draconas direkt an. Starrte direkt auf seine Seele und hielt den Blick während der Zauber langsam Gestalt an nahm und sich das Äußere des Wesen änderte.
Das wird sie nicht täuschen du Torfkopf! Das Wesen schien einen Moment der Klarheit zu haben, die Panik war für einen Moment gewichen und hatte nach dem Erstaunen plötzlich Wut Platz gemacht. Es zog scharf den Atem ein atmete geräuschvoll durch den Mund wieder aus. Zusammen mit seinen Atem zerfiel auch die Illusion. Sie zerfiel wie Staub der in der Luft zerwirbelt wurde, sanft weggetragen von einen Lüftchen.
Es ist hier, und es ist mächtiger als du... Als ihr Alle... das fühle ich So rede freudig war das Wesen noch nie gewesen doch plötzlich wurde es unterbrochen. Was zum... Das muss ich Delilah erzählen!
Das Wesen hielt inne in seinen Satz, schaute zu dem Fenster hin, wo offensichtlich nichts war. Der Blick war leicht verwundert und vielleicht auf fasziniert. Es war eindeutig das es dort etwas sah. Das Wesen starrte direkt in die Augen der Waldfee, die es offensichtlich sehen konnte, auch wenn der Rest der Tavernengesellschaft dieses Kunststück wohl nicht vollbringen konnten. Magie schien auf den Geflügelten anders zu wirken als man annehmen sollte, doch das wusste nicht einmal Geflügelte selber.
Togrim stand bei dem Rest der Gäste des Gasthauses und wartete. Um ihn herum wurden wilde Mutmaßungen flüsternd ausgetauscht und andere Theorien verbreitet. Doch so wirklich wusste niemand, was sie nun davon halten sollten. Kaum jemand hatte die Gestallt länger als einen Augenblick gesehen und noch weniger schienen mit der Aktion der Soldaten hier einverstanden zu sein. Aber dass diese Leute gut waren, erkannte zum Glück nicht nur Togrim, sondern auch der einfachste Bauer hier in der Gruppe.
Der Soldat rang länger mit sich, sollte er nachfragen? Aber eigentlich ging ihm das ganze ja überhaubt nichts an, er war schließlich im Urlaub. Doch dann entschloss er sich eine Frage zu wagen, doch in dem Moment ging die Tür auf und diese Gestallt kam herein. "Och nee", flüsterte Togrim, "der Kerl sieht mir zu sehr nach einen Inquisitor aus... Gibt es eigentlich Vorgaben, wie man für den Job auszusehen hat? Ich meine, die sehnen immer gleich aus. Ist ja schon fast auffällig. In der Haut des Viehs möchte ich nicht stecken..."
Draconas bemerkte den durchdringenden Blick des Wesens und erschrak, als er dessen Tiefe begriff. Dann zerieß dieses Wesen scheinbar ohne große Mühe den Illusionszauber und Draconas stolperte zurück. Dann meinte das Wesen noch, dass sein Häscher mächtiger war, als alle Anwesenden, wurde dann jedoch abrupt durch eine Stimme aus dem Nichts unterbrochen. Draconas schreckte auf und sah sich nach der Quelle der Stimme um, konnte diese aber nicht finden. Also kehrte der Magier wieder in sich, sammelte seine Kraft und konzentrierte sich auf seine Umgebung. Er suchte nach Anzeichen von Magie. Nach der Magie des Wesens, das die Wortegeäußert hatte ebenso wie nach der Magie des Häschers. Doch der Drakke war nicht verrückt genug, seine eigene Magie auszusenden. Stattdessen analysierte er die Magieströme, die ihn umgaben und suchte nach der natürlichen Ausstrahlung anderer Magiequellen. Doch noch eine weitere Sach beschäftigte Draconas. Eine für die er seine eigene Kraft einsetzte. Der Drakke versuchte sein wahres Wesen zu verbergen, um zu verhindern, dass jemand anderes erneut einen Blick darauf werfen konnte.
[Delilah] Mit entsetzen beobachtete Delilah, wie das Pferd auf den Soldaten zuraste, welcher sich mit einem beherzten Sprung zur Seite in Sicherheit brachte. Dabei stieß er einen lauten Fluch aus. Davon ungerührt stürmte das Pferd weiter in Richtung Wald, worin es auch verschwand. „Um dich werde ich mich später kümmern.“ dachte Delilah als ihr Blick dem Pferd folgte. Doch dann wurden alle Gedanken um das Pferd von der Sorge um den Soldaten verdrängt. So schnell sie konnte eilte sie auf ihn zu und lies sich neben ihn auf den Boden nieder. „Ist mit Euch alles in Ordnung? Seid Ihr verletzt?“ [Nimue] Gerade als Nimue losfliegen wollte, um Delilah zur Hilfe zu eilen, spürte sie den Blick der auf ihr ruhte und dafür sorgte, das sich ihre Nackenhaare aufrichteten. Langsam drehte sie sich um und ihr Blick traf den des geflügelten Wesens der ihr direkt in die Augen sah. Als hätte sie sich an etwas verbrannt, prallte Nimue ein Stück zurück. „Da.., Da.., Das ist unmöglich!“ schoss es ihr durch den Kopf „Es.., es.., kann mich unmöglich sehen oder spüren. Niemand außer Delilah kann das!“ Total entsetzt über das was sich ihr da offenbarte konnte Nimue nicht anders als das Wesen weiterhin anzustarren. Stumm formten ihre Lippen die Worte: „Wer oder was bist du?“
Carlyle hatte nach einer alkoholreichen Nacht es irgendwie in das Bett der Magd geschafft, auch wenn er dort jedoch lediglich geschlafen hatte. Doch am nächsten Morgen hatte er sich neben der hübschen Hilde wiedergefunden und sich dazu durchgerungen ihr seine Dankbarkeit für das bequeme Bett in der Nacht zu danken. Wirklich mit sich ringen hatte er nicht, denn die Magd war eine ausgesprochene Schönheit. Doch leider konnte er sich nicht wirklich lange für die Schlafgelegenheit bedanken, denn kurz nachdem Hildes Körper sich das erste mal versteifte, hörte er plötzlich lautes Poltern aus der Schankstube und irgendwer brüllte dort rum. "Tut mir leid Liebes, wir verschieben den Rest auf ein andermal." Carlyle gab ihr noch einen leidenschaftlichen Kuss, bevor er sich von ihr löste und vom Bett glitt. Seine Kleidungsstücke und Ausrüstung lagen ordentlich zusammengelegt auf eien Truhe am Bettende. Schnell zog er seinen Kilt an und schlüpfte in sein Hemd und in die Stiefel. Mit einer Hand henkte er sich seinen Schwertgurt um eine Schulter und nahm sich dann seine restliche Ausrüstung samt der Holzfälleraxt und verließ die Kammer, nur um sich einigen Soldaten gegenüber zu sehen. Seine Augen verengten sich leicht und sein griff um die Axt verstärkte sich nochmal. Auch wenn er noch immer nur halb angezogen war, das Hemd war noch immer aufgeknüpft und hing locker über seinen Kilt, wirkte er etwas feindseelig.
Carlyle wusste nicht worum es ging, oder ob die Soldaten vielleicht sogar hinter ihm her waren. Aber dass die anderen so ziemlich bei einander standen, bzw. saßen, während die Soldaten sie im Auge behielten wunderte ihn doch etwas. Die Soldaten schienen wirklich jemanden zu suchen. Carlyle überlegte kurz, ob er irgendwas in letzter Zeit angerichtet hatte, aber es fiehl ihm nichts ein, was diesen Aufmarsch rechtfertigen würde. Dann kam jedoch eine seltsame Gestalt in einer schwarzen Kutte herein, die sogar den Hauptmann der Soldaten respekt einflößte. Der Hauptmann verwieß auf jemandem der oben im Obergeschoß wäre, was Carlyle dann wohl ausschloss. Dann suchten sie wohl einen der anderen oder dieses seltsame Wesen, dass sie gestern im Wald gefunden hatten. Nun Carlyle konnte es egal sein. Solange sie nicht die Schwester seiner verstorbenen Frau suchten, konnten sie alle haben die sie wollten.
Carlyle ging zu den anderen rüber und legte seine Ausrüstung auf einem Tisch ab um sich dann erstmal die langen noch leicht verwuschelten Haare nach hinten zu streichen. Er beugte sich zu Sarah hinunter, die gerade von dem HAuptmann abgewiesen worden war, während er sich sein Hemd zuknotete. "Was woll'n die denn?"
Sarah lies sich nicht anmerken wie sehr es sie verwunderte das der Mann nicht auf sie einging. Gerade beschloss sie einen Zauber einzusetzen, doch da kam ein rangniedriger Soldat und wollte sie zurückdrängen. Sarah fauchte kurz Fass mich nicht an!, machte auf dem Absatz kehrt und gesellte sich zu den anderen. Hoffentlich hatte es die blaue Elfe geschafft die anderen zu warnen. Ein Mann in Umhang, das Gesicht von einer Kapuze verhüllt, betrat den Schankraum. Sarah lief ein Schauer über den Rücken und sofort war ihr Ärger über den Hauptmann vergessen. Wer oder was war das? Was sollte sie jetzt tun? Der Neuankömmling wirkte Gefährlich und deutlich konnte Sarah die dunkle Macht spüren die von jenem ausging. Angespannt beobachtete sie den Fremden und konnte ein leichtes Zittern nicht unterdrücken.
Eine warme, angenehme Stimme neben ihr lies sie zusammenzucken, was ihr schon sehr lange nicht mehr passiert war. Aber es war nur Carlyle.Auch schon wach? kam es ihr spöttisch über die Lippen, um ihre Unsicherheit zu überspielen. Keine Ahnung was die hier wollen. Ich denke wohl das es um das Ding da oben geht. Sie schnaufte ein wenig undamenhaft und verschränkte die Arme vor der Brust. Sie zitterte noch immer leicht und ihr Unbehagen wuchs weiterhin. Sarah beobachtete den Fremden in dem Umhang und überlegte wie sie den anderen helfen konnte. Das geflügelte Ding war ihr völlig egal, eigentlich waren das auch die Leute oben. Aber sie an so jemanden auszuliefern, nein, das kam nicht infrage. Sarah merkte nichtmal das sie sich nicht wieder in den Umhang gehüllt hatte, der sonst immer die Rüstung bedeckte, die eigentlich mehr enthüllte als für eine Frau gut war. Erneute huschte eine Gänsehaut über die blasse Haut ihrer Arme.
Der Blick aus goldenen Augen, er ruhte unverwandt auf Antryg, nachdem sie ihre Worte gesprochen hatte. Ja. Ja jeder Mensch, nein, jedes Wesen brauchte ein Ziel, jede Seele eine Aufgabe. Und Träume. Und Hoffnungen. Ohne jene Dinge blieb nichts von der Essenz übrig, dann war man nur eine leere Hülle, lebend, stolpernd, von Sekunde zu Sekunde, Tag zu Tag, Woche zu Woche bis man starb. Und dann ? Dann war nichts mehr da und niemand würde sich an einen erinnern.
Wobei Sheevas Wirken ein anderes war, aber das, ja das war hier nicht von Belang, das war hier nicht von Bedeutung. Jenes Wirken, welches im Hintergrund geschah, jene Taten, von denen niemand etwas mitbekam, das waren jene, die wirklich und von Grund auf halfen.
Nur für einen flüchtigen Moment vermochte man die Müdigkeit erkennen, jenen Schmerz, der ihr von der Wunde noch anhaftete. Aber es würde heilen, wie alles heilte, wie alles wieder verging.Sie dankte Aspen für das Mahl, welches sie gebracht hatte, ehe der Blick sich wieder auf jenen richtete, der als Unart bezeichnet wurde, als Mißgeburt. Aber in ihren Augen lag keine Abweisung und auch kein Urteil. Nur der unabdingbare Wunsch zu helfen.
Sheeva blieb vollkommen ruhig, doch die stummen Tränen rührten sie, kümmerten sie. Vorläufig in Sicherheit … hier … eßt ... Ruhig bot sie jenem Wesen das Mahl an, welches gebracht worden war, doch dann … Wasser … nun daran hatte die Paladin nicht gedacht. Sie hielt es auch für besser nun den Mund zu halten und abzuwarten, was passierte. Wartete, bis Antryg zurückkehren würde mit dem kühlen Naß, der Blick indes, der wand sich keinen Moment lang von dem Wesen ab.
Und dann … lautes Hämmern, eine befehlende Stimme, die selbst hier oben zu hören war … nicht gut, gar nicht gut. Die Panik in den Augen, in dem Wesen des Geflügelten Scht … beruhigt euch … bitte … ich lasse euch nicht allein. leise, jene Worte, doch waren sie so voll der Aufrichtigkeit und so unabänderlich wie der Boden unter ihren Füßen.
Sheeva half Antryg dabei, das fremde Wesen … Wie lautet euer Name ? Nun … IRGENDWIE mußte sie ihn ja ansprechen können oder ? Und da war schon mal ein Name von Vorteil. Mochte man behaupten nicht wahr ?
Indes kamen dann wieder Gäste hinzu, aber welche, die offenbar keine Soldaten waren. Sie fühlte die Magie und für einen Moment … wirkte sie irritiert ... so viel Magie … so viel … das war nicht gut … ganz und gar nicht gut … Für einen Moment lang schloß sie die Augen.
Wie sollen wir ihn hier raus bekommen ohne Kampf ? Kurz preßte sie die Lippen zusammen, ehe sie – fast schon vorsichtig – Habt ihr noch genug Kraft um zu fliegen ? rauskam. Nunja … es lag doch auf der Hand. Der einzige Weg, wie der Namenlose hier weg kam auf die schnellste Art und Weise … war fliegen. Doch er sah so kraftlos aus … Sheeva neigte sich ganz nah an das Ohr des Gelfügelten. Wenn ja … dann werdet ihr nicht alleine sein … vertraut mir. Worte, so leise, als daß sie nur jenes Wesen vernehmen mochte. Der Blick aus goldenen Augen glitt zu dem Magier. Ihr … seid ihr mächtig genug um den Himmel … nun zu verändern ? Den Soldaten eine Illusion zu schicken, die sie verwirrt ? Die sie ablenkt ? Oder vielleicht ein Ablenkungsmanöver eurerseits ? Sie dürfen ihn nicht in die Hände bekommen.
Wiewohl ihre Züge angespannt waren, gezeichnet von den Schmerzen jener Wunde, so sah man es ihr an, die Ruhe, die Gelassenheit, aber auch der Entschluß. Ein felsenfester Entschluß.
Egal, was auch passierte … sie würde dem Wesen nicht von der Seite weichen.