Naemi wollte schon gehen als Togrim sagte, dass er nicht mitkommen würde, als der neue Gast am Nebentisch seine Kapuze aus dem Gesicht schob und sie ansprach. Sie musterte aufmerksam sein Gesicht, die kurzen Haare, die braunen Augen und auch wenn der Herr freundlich fragte, war sie vorsichtig. Hier wurde gestern ein verletzter Mann im Wald gefunden. Er hat offenbar Flügel. Momentan befindet er sich in der Obhut eines Paladins... Sie sah sich im Raum um damit sie abschätzen konnte, wer noch oben war und sie entdeckte Antryg nicht und mindestens eines weiteren Kriegers. Wir wissen nicht, was passiert, wenn das Wesen zu sich kommt.
Togrim nickte den Fremden gerade so zu, dass es nicht als unhöflich gewertet werden konnte. Auch wenn er sich bisher versteckt hatte, schien er zumindestens ein normaler Mensch zu sein, auch wenn Togrim in seiner Robe ihn als Magier identifieziert hat. Nur Magier konnten solch unpraktische Klamotten tragen.
Also Naemi von einen Mann redete, der vielleicht sogar nur zufällig Flügel hatte, schnaube Togrim belustigt. "Und ich sage, das ist ein Dämon, den man möglichts schnell wieder dahin zurück bringen sollte, wo er her kam", meinte er streitlustig.
"Und ich wette, egal was passiert, wenn es aufwacht, es wird nichts Gutes sein."
Draconas entging nicht, dass der Soldat ihn offenbar nicht mochte. Doch was die beiden über dieses geflügelte Wesen erzählten, klang nicht gut. "Ihr habt also keine Ahnung was er ist oder was er getan hat?" Ein wenig Unglaube schwang in Draconas Stimme mit. 'Solcher Leichtsinn'
Lestat erhob sich von seinem Gemütlichen Sitz und klopfte die Pfeife aus. Langsam ging er nach drinnen und verschaffte sich mal wieder flüchtig einen Überblick. Der Geruch des Geflügelten Irgendwas lag immer noch in der Luft.
Er stand mitten im Schankraum
UND? Habt ihr jetzt mal was heraus gefunden? Was ist dieser stinkende Flügelmann?
Thomas harrte vor der Tür, lauschte, ob dieses Waschweib sich endlich rührte, als etwas an sein Ohr drang. Und es klang eindeutig nicht nach seiner Schankmaid. Leise vor sich her grummelnd, den Kopf schüttelnd wandte sich der Wirt von der Kammertür ab und marschierte in die Küche, um dem neuen Gast sein Mahl zu bringen. Oh die Gute konnte sich schon mal anhalten, soviel stand fest.
Mit sauertöpfischer Miene brachte der Wirt dem neuen Gast sein Mahl. Hier bitte.
Skade's Augenbrauen zogen sich leicht zusammen, als die Frau vermeinte, sie wäre keine Diebin.Das hab ich auch nie behauptet. grummelte sie, aber jetzt, wo die Brosche wieder sicher verstaut war, fühlte sie sich gleich … besser. Nicht wohler, aber besser. Oder doch wohler ? Naja jedenfalls war das Ding wieder weg.
Als Sarah indes vermeinte, die Zwergenelfe hätte Talent, schwoll ihre Brust vor Stolz an. Danke. Und nein … nein ich habe nicht vor einem der Baumkuschler irgend etwas zu zeigen. Wenn, dann meine Faust in ihr Gesicht. Ein bestimmendes Nicken unterstrich ihre Worte, ehe sie den Bierkrug ansetzte und erstmal einen ordentlichen Zug daraus nahm. War ja immerhin wie Muttermilch. Also. Nicht daß Skade jemals welche genossen hätte, zumal sie ja von ihrem Papa gefunden wurde, aber trotzdem.
Neugierig, wie sie nun mal war, lauschte sie ungeniert den umliegenden Gesprächen. Und ja. Ja sie konnte ihren Schlapfen nicht halten Das ist doch schnurzegal was für dein Wesen das Ding ist. Es sorgte für Chaos und für einen Unfall. Das ist genug Aufregung für so ein Teil. Wieder war es dieses bestimmende Nicken, welches Skades Worten folgte.
Nun meine Dame, es macht schon etwas aus, was genau dieses Ding ist. Man sollte von Dingen nicht voreingenommen sein. Das Leben ist so facettenreich, man weiß nie was sich hinter etwas verbirgt.
Zum Beispiel der Baum draußen, er sieht äußerlich sehr stark aus, doch beim genaueren betrachten wird man feststellen, das er wahrscheinlich innerhalb der nächsten 2 Jahre einfach auf diese Taverne kippen wird.
Das Schicksal spielt mit uns und nur jene die unvoreingenommen auf die Dinge blicken, werden den Schwarzen Humor des Lebens und das üble Spiel des Schicksals verstehen, begreifen oder erfassen.
Er setzte wieder sein selbst verliebtes, aber alles einnehmend Freundliche Lächeln auf, welches ihn schon des öfteren aus üblen Situationen gerettet hatte. Er liebte es einfach sich selber zuzuhören und manchmal, trieb ihm das selbst schon etwas Galle in den Hals. Er war nun mal ein Erzähler, Künstler, Gelehrter ..
und wer seid ihr eigentlich? Er blickte in Richtung der Neuankömmlinge. Also gestern Abend war es hier ja schon voll, aber jetzt? Die Taverne platzt ja bald.
Er nahm seine habe und machte sich schon Abmarsch bereit. Ging dann jedoch auf Antwort wartend lediglich zu Aspen, jedenfalls zu dem Platz wo sie beide gesessen hatten ...
Draconas nickte dem Wirt freundlich zu, als ihm dieser sein bestelltes Frühstück brachte. Dann begann er dieses zu essen, wärend er den umliegenden Gesprächen zuhörte. Er warf dabei Lestat einen kurzen Blick zu und meinte auf dessen Worte hin: Eine naive Einstellung. Das Leben ist hart und nur zu oft, muss man auf die kommenden Dinge vorbereitet sein. Dabei schüttelte Draconas kurz den Kopf, bevor er sich weiter seinem Essen widmete. Dennoch bekam Draconas das Wesen nicht aus seinem Kopf heraus. Könnte es etwas hilfreiches Wissen? Was für ein Wesen war es? Wo kam es her?, dachte er beim Essen und war sich sicher, dass er später noch mit dem Wesen würde sprechen müssen.
Dann wandte sich Draconas nochmal an Naemie und Togrim. Habt ihr das Wesen auf Magie hin geprüft? Ein Krieger und ein Paladin bringen nicht viel, wenn sie es mit mächtiger Magie zu tun bekommen.
Naemi sah Togrim etwas giftig an. Ihr würdet einen Verletzten also einfach in der Wildnis liegen lassen wenn Ihr annehmen würdet, dass er böse ist? Und zu dem Neuankömmling gewandt meinte sie: Woher sollten wir das wissen? Er war schwer verletzt und bewußtlos als wir ihn fanden! Er konnte uns schwerlich Rechenschaft ablegen! Also kann ich Euch auch nicht sagen, ob er ein magisches Wesen ist. Ich habe zudem kein Gefühl dafür. Naemi mußte dem Barden zustimmen, das Leben ist so facettenreich, dass es in vielen Fällen schwer war, Gut von Böse zu unterscheiden. Und wäre auch interessiert daran zu erfahren wer der Neuankömmling war, der so neugierig Fragen stellte.
Eine warme unendliche Schwärze umgab ihn. Es war still, zu still. Kein Geräusch schien es in dieser Welt zu geben, kein Ding sie zu stören. Er war allein. Schwebte in einer Welt des nichts. Doch er war nicht traurig darüber. Warum, fragte er sich, doch längst wusste er die Antwort: Weil Frieden herrschte. In dieser kleinen Welt aus schwarzem Nichts herrschte absoluter Einklang. Niemand war da der sie störte, Niemand war da der ihn störte. Und er genoss diesen Umstand.
Doch etwas nagte in seinen Verstand. Ein Gedanke der ihn quälte. Ein Gedanke aus einer anderen Zeit. Er war wichtig. Sehr Wichtig. Die friedvolle Dunkelheit um ihn herum wurde unruhig, die Welt schien zu verschwimmen, wandelte sich. Sie bekam Farbe und Formen taten sich aus dem Strudel der Dunkelheit heraus. Er war wieder dort. Seine Erinnerung hatte ihn zurückkehren lassen an den Ort. An den Ort vor dem er geflohen war. Sein Atem ging stoßweiße, die Ruhe die er noch vor wenigen Augenblicken gespürt hatte, weg. Es war Nacht. Seine Hände zitterten. Er war in einen steinernen Raum, ein Thron prunkvoll und reich verziert schmückte seine Stirn. Doch er war kalt und leer. Ein paar Fackeln erhellten den Raum und liesen Schatten lebendig werden. Sein Blick wanderte langsam nach unten, wanderte langsam auf seine Füße. Er wollte es nicht wieder sehen, wollte vergessen was er gesehen hatte. Doch er musste sich vergewissern. Wollte wissen ob es kein böser Traum war.
Blut. Seine Füße standen auf dem roten Teppich der das umso rotere Blut aufgesogen hatte. Ein matschendes Geräusch hallte durch den lehren Thronsaal als er ein paar Schritte nach hinten stolperte und hinfiel. Weg von den Körpern die einmal seine Familie waren.
Ohne Vorwarnung öffnete der Geflügelte seine Augen, starr vor Entsetzen fixierten sie einen Punkt an der Decke. Sein Atem war ruhig, doch er zeigte kein Zeichen das er die Welt um sich herum wahrnahm. Langsam hob er zitternd seine Hand und hielt sie vor sich. Stumm sah er sie an, drehte sie links und rechts, als wenn er sich erst schlüssig werden müsse das dies auch wirklich seine eigene Hand war. Dann wanderte sein Blick um seine Umgebung zu erfassen. Kurz flackerte Furcht in seinen Augen als er die beiden Frauen und den Mann sah, dann waren sie wieder leer. Er schloss die Augen und verdeckte mit beiden Händen sein Gesicht. Die Hände waren verkrampft und wenn man genau hinsah konnte man denken das er stumme Tränen weinte.
Antryg schaute kurz auf den Neuankömmling und hob grüßend die Hand als sie sich zu ihnen gesellte. Antryg musterte den Geflügelten nochmal und zuckte auf die Frage Aspens nur mit den Schultern. Ein leises knurren schien sich von seinen Magen davonzustehlen als sein hungriger Blick das Frühstück verfolgte das Aspen neben die Paladine stellte. Antryg schluckte kurz, er sollte wohl langsam runter in den Schankraum gehen und sich was zum Essen besorgen... natürlich ohne Geld... irgendwie...
Doch bevor er sich weiter in sein Dilemma reinsteigern konnte bemerkte Antryg das der Bewusstlose gar nicht so bewusstlos war wie er angenommen hatte. Ein starrer Blick an die Decke. Ein Blick in seine Augen. und dann schloss er sie auch schon wieder und fasste sich in sein Gesicht!
Antryg schaute zu Sheeva und Aspen und seine Augenbraue wanderte nach oben. Ein ratloser Blick von Antryg der von einen weiteren Schulterzucken unterstrichen wurde. Also er hätte ja mit allen gerechnet was das Wesen machen würde wenn es aufwachte. Das es verwirrt sein würde, dankbar für die Rettung wäre, weinen würde oder sogar wütend wäre. Aber bestimmt nicht stumm und apathisch seinen Kopf halten würde...
"Einen verletzten, Vernunftbegabten Wesen nicht, nein", meinte Togrim als sei dies ein hinreichender Grund, "aber Dämonen besitzen keine Vernunft, sondern nur den Willen zur Zerstörung. Für solch wilden Bestien ist der Tot besser"
Der Soldat nahm noch einen Schluck und ärgerte sich erneut, dass er noch kein Bier bestellt hatte. Aber nun wollte er nicht mit seinen Vorsatz brechen. Statt dessen schaute er den Fremden an und meinte:
"Ihr seid auch ein Magier, nicht war?", seiner Stimme konnte man nur erahnen, dass er eine Abneigung gegen solche Leute hatte, "aber geht doch nicht davon aus, als würde jeder mit Magie rumspielen. Wenn ihr so gut darin seit, geht doch nach oben und seht nach."
Er wante sich wieder an Naemi: "Warum sollte ich nicht so handeln? Habt ihr schon mal jemanden wieder besseren Wissens in eurer Haus aufgenommen und dieser hat euch mit Bösem gedankt? Ein frecher Dieb ist dabei noch wesentlich leichter zu ertragen, als ein Mörder, der dann des Nachts eure Families meuchelt."
Das klingt ja fast so als wäre euch so was selber schon passiert Soldat
wandte sich Lestat an Togrim
Das wäre ja schrecklich! Wisst ihr was Togrim, vielleicht seit ihr ja eine meiner Geschichten wert. Ich sammle Geschichten um daraus irgendwann ein großes Bühnenstück zu erschaffen. Es wäre mir eine Freude euch dort mit auftauchen zu lassen. Man braucht immer Figuren die einem zur Seite stehen
Er lächelte und stand dann wieder auf.
Ich denke, ich werde auch mal nach oben gehen. Mal schauen ob es was neues gibt.
Naemi ließ sich auf keine weitere Diskussion mit Togrim ein, sondern folgte Lestat nach oben zum dem Bett, wo der Geflügelte lag nachdem sie dem Fremden, den der Soldat für eine Magier hielt mit einem Nicken andeutet, dass er ihnen gerne folgen könnte, wenn er es dann wollte. Aber wenn Ihr versucht dem Verletzten zu schaden, dann wird das nicht zu Eurem Vorteil gereichen! warnte sie ihn.
Sie trat zu Sheeva, Aspen und Antryg, die an der Bettstatt des unbekannten Wesen lagerten und wollte schon fragen, ob es Neuigkeiten gab als sie bemerkte, dass der Geflügelte die Hände vor sein Gesicht geschlagen hatte. Er ist wach? flüsterte sie.