Draconas sah Togrim kurz an und erwiderte dann: "Ich gehe nicht davon aus, dass ihr das gemacht habt, sonst hätte ich gleich nach dem Ergebniss und dem Magier gefragt, der dies getan hat. Magie ist eine seltene Gabe, doch sollte sie nicht überschätzt werden." Die Frage, ob er ein Magier war, hatte Draconas nicht wirklich beantwortet und er tat dies auch nicht weiter. Dann aß er die Reste seines Frühstücks auf, wobei Lestat ignorierte. Stattdessen wandte er sich an Naemi, neigte kurz höflich das Haupt und sprach: "Solange wir es nicht wirklich mit einem Dämon zu tun haben, werde ich ihm nicht schaden." Dann folgte Draconas Naemi nach oben zur Schlafstätte des Unbekannten.
Dort angekommen musterte Draconas kurz die Anwesenden und dann den Unbekannten. An den Reaktionen der anwesenden Personen erkannte er, dass der Geflügelte bisher offenbar bewusstlos war. "Wie fühlt ihr euch?", fragte Draconas das geflügelte Wesen auf dem Bett, wärend er gleichzeitig versuchte die Aura des Wesens von denen der anderen Personen zu trennen.
Der Geflügelte schwieg. Die Hände fest auf sein Gesicht gepresst. Er schien nicht einmal athmen zu müssen so ruhig lag er dort auf dieser Strohmatte.
Vollkommen langsam und behutsam bewegte er seine nun zitternden Hände weg von seinen Gesicht. Plump lies er sie die letzten Zentimeter neben seinen Körper fallen. Sein Blick stierte verkrampft an die Decke. Doch er war nicht mehr leer, Verzweiflung und Dunkelheit verschleierten nun seinen Blick. Doch nichts vom Schrecken der letzten Nacht war in ihm zu sehen, keine Angst, nur blanke Ohnmacht die ihn zu ergreifen drohte. Er fasste den Fremden in seinen Blick der ihn angesprochen hatte. Er öffnete den Mund und eine heißere, brüchige Stimme trat aus ihm hervor.
Den schlechten Witz als Lestat den Raum betreten hatte hatte Antryg einfach überhört. Ihm stand der Sinn im Moment nun wirklich nicht nach Witzen, nichteinmal nach Guten.
Scheint so... Antrygs hatte die Worte zu Naemi fast geflüstert. Für ihn strömte dieses Wesen ein merkwürdiges Gefühl der Spannung aus. Auch verstand er nicht warum es nichts tat. War es traurig? Wütend? Oder einfach Schwachsinnig? Aber irgendwas sagte ihm das dem bestimmt nicht so war. Es reagierte einfach nicht. Es... oder Er. Er war männlich, das hatte Antryg nun zum ersten mal richtig bemerkt seit sie gestern aus dem dunklen Wald gekommen waren. Er war von seinen Äußeren komplett menschlich, nun, bis auf die Flügel. Aber was interessierte das jetzt? Wer war er?
Ein Neuankömmling betrat nun als letzter die Szenerie und sprach ihn an, aber der Geflügelte lag einfach nur da. Keine Reaktion, Nichts. Doch da hatte Antryg zu früh gedacht. Langsam trat Bewegung ins Spiel des Geflügelten und ein Blick den Antryg leider nur zu gut kannte war auf seinen Zügen zu erkennen. Antryg schwieg. Auch ohne das er eine Frage gestellt hatte, hatte ihm dieser Blick mehr über den Geflügelten beantwortet als er über das Wesen wissen wollte.
Die Frage des Geflügelten war wohl an den Magier gerichtet, der ihr nach oben gefolgt war und da Naemi den armen Mann nicht weiter belasten würde in dem viele Leute durcheinander mit ihm sprachen wartete sie bis dieser antwortete. Sie sah die Verzweiflung in dessen Mimik und er schien ihr mehr das Opfer zu sein als ein Täter, aber woher sollte sie das wissen. Sie sah Antryg an, als dieser ihr flüsternd antwortete. Scheint so? Aber was sollten sie nun damit anfangen? Naemi wurde etwas unruhig. Sie wollte gerne etwas tun, aber sollte sie einfach loseilen und dem Geflügelten etwas zu Trinken oder Essen bringen? Deshalb flüsterte sie leise zu Antryg: Meint Ihr, er ist hungrig oder möchte etwas zu Trinken?
Draconas hatte zwar auf eine Antwort gehofft, doch nicht auf eine solche. Offenbar war das Wesen noch deutlich verwirrt, von was auch immer ihm zugestoßen sein mochte. "Ihr seid in einer Taverne in Yael. Einnert ihr euch an irgendwas?", fragte der Magier das Wesen und beantwortete damit gleich dessen Frage. "Habt ihr Hunger oder Durst?", fragt er weiter, gab dann jedoch mit einem Kopfnicken den anderen zu verstehen, dass sie weitermachen sollten. Sie wussten eher, was passiert war. Draconas ging ein paar Schritte zurück und lehnte sich an die Wand. Dort schloss er die Augen und studierte die verschiedenen Auren im Zimmer. Eventuell verriehten sie ihm etwas nützliches.
Yael.... Yael.... Die Worte drangen wie ein Gebet über seine Lippen und man konnte nicht sagen ob sie Gutes oder Schlechtes für ihn bedeuteten. Doch der Nachdruck in seiner Stimme zeigte das die Worte wichtig waren für ihn. Die restlichen Worte der Fremden schienen an ihm vorbei zu gehen. Sein Blick war klar und zeigte das er gehört hatte was die Leute zu ihm gesagt hatten. Doch er antwortete nicht. Langsam ließ er seinen Kopf zurück auf die Strohmatte sinken. Ob es nun Müdigkeit war oder die Strapazen, aber er hatte das Gefühl einfach nicht länger de Kopf oben halten zu können.
Bringt mir.. Wasser Ein einfacher Befehl von einer brüchigen schwachen Stimme erteilt, doch in ihr lag eine Sicherheit die davon sprach das er fest davon überzeugt war das er ohne Frage befolgt werden würde.
Ja... warum sollte er auch nicht? Antryg schaute zu Naemi, seine Worten waren genauso leise wie zuvor. Aber trotz seiner Worte stand Antryg nicht auf, zumindest noch nicht. Gespannt beobachtete Antryg was der Geflügelte tat.
Er schien mit keinen von ihnen speziell zu reden. Aber wie er die Worte sagte... es wirkte auf Antryg etwas zu ruhig. Der Blick der in seinen Augen stand und diese ruhige Stimme passten nicht zusammen und das lag nicht an seiner zitternden Stimme! Es machte Antryg nervös. Doch bei den Worten des Wesens nickte Antryg ihm zu. Er wusste nicht ob er es bemerkt hatte oder nicht, aber Antryg stand auf und wandte sich zur Tür.
Was für Augen... Leise hörte man seine Schritte auf der Trepe ehe Antryg unten im Schankraum ankam. Kurz schloss er die Augen und atmete einmal tief durch. Dann machte er sich auf die Suche nach dem Wirt.
Naemi zögerte einen Moment. Es brauchte an sich nicht zwei Personen um dem Wesen Wasser zu holen aber da sie gefragt hatte, wollte sie sich auch darum kümmern. Hier oben waren genügend Leute fürs erste anwesend. So eilte sie hinter Antryg her, der sich offensichtlich nach der Suche nach dem Wirt machte. Wartet auch mich! rief sie leise und eilte auch in den Schankraum. Dort saß ja noch der Soldat und Naemi rief ihm zu: Der Mann ist nun wach! Und er sieht nicht besonders gefährlich aus! Besonders vertrauenserweckend aber auch nicht!
Draconas ignorierte den Befehl des Wesens, waren doch immerhin zwei Personen auf dem Weg, das geforderte Wasser zu holen. Stattdessen öffnete er wieder die Augen und sah das Wesen an. Er war sich nicht sicher, was für ein Wesen es war, doch gab es im Augenblick wichtigeres. "Seid ihr verletzt? Habt ihr Schmerzen?", fragte Draconas und hoffte auf eine sinnvollerer Antwort, als die bisherigen.
Verdammt unhöfliches Ding dachte sich Lestat und schloss sich dann mit an Draconas ...
Verdammt gute Frage, was bist du? Wie heißt du? Wichtige Fragen die deine Sicherheit hier sicherstellen könnten Glaub mir, hier sind viele Leute die dich Tot sehen möchten und nur unser beider Wort kann dich davor Retten
Ein lautes hämmern ging durch die Taverne als eine metallbewährte Hand gegen die Eingangstür der Taverne schlug. Von seichten klopfen konnte keine Rede sein, der Urheber dieser Geräusche tat sein möglichstes damit es auch ja jeder hörte. Ein Wunder wenn die Tür noch in ihren Angeln blieb, aber das brauchte ihn ja nicht zu kümmern.
Ein weiteres Hämmern, dann ging die Tür apprubt auf und ein bärenhafter Mann in feinsten blank polierten Stahl trat in den Schankraum. Die Farben und das Wappen das zu sehen war, wiesen ihn als Mitglied der thebischen Armee aus und mit ihm trat auch ein halbes Dutzend weitere Männer ein, die auch diese Farben trugen. Allesamt in blitzender blank polierter Rüstung, ruhig und mit ernsten kampferprobten Blick, man konnte ihnen ansehen das mit ihnen nicht zu spaßen war. Der Mann an ihrer Spitze war allerdings ein Kaliber für sich selbst, nicht nur das er ein wahrer Hünen war, er hatte auch eine Autorität in seinen Auftreten die nur ein Mann an den Tag legen konnte der wusste das es keiner wagen würde ihm zu widersprechen. Und tatsächlich, wenn man genauer hinschaute dann konnte man sehen das sich seine Rüstung von denen der anderen Unterschied und einen so hohen Dienstgrad auswies das es kaum verwunderlich war das dieser Mann ein solchen Auftritt für angemessen hielt.
Ein kurzer Blick huschte durch den Schankraum dann donnerte eine aufmerksamkeit-heischende Stimme durch den Schankraum.
Hört her, auf Befehl von Renier Torson, Herzog von Theben und des gesamten Königshofes suchen wir nach einer widernatürlichen Untier. Es gibt sich als Mensch aus und ist höchst gefährlich. Es hat bereits gemordet und es wird es wieder tun. Ein strenger Blick ohne jede Gnade ging durch die Reihen des Schankraumes, jeder Gast der nicht bereits beim Pochen an der Tür dem Mann seine Aufmerksamkeit geschenkt hatte der wurde jetzt dazu gezwungen. Ich will das sich hier jeder in einer Reihe aufstellt. Er wies mit einer festen Handbewegung auf die Wand auf der rechten Seite des Schankraumes und die ersten aufgeschreckten Gäste wandten sich bereits zu eben dieser Wand und stellten sich hin. Niemand wollte sich den Zorn des Militärs aufhalsen. Besonders nicht wenn er durch solch einen Mann vertreten wird. Wir werden sicher gehen das sich das Untier nicht unter den Gästen befindet.
Hey Wirt! Damit seid auch IHR gemeint!
Thomas zuckte wie vom Blitz getroffen zusammen und beeilte sich nun auch Stellung zu beziehen. Das war vielleicht eine Sauerei! Suchten die etwa nach dem Ding was sich im ersten Stock befand? Das war vielleicht ein Mist, er hat dem Vieh Unterkunft gewährt und diese Jungs schauten nach besten Militär aus. Er würde bestimmt nicht gut davon kommen wenn raus kommen würde das das Vieh in SEINER Taverne war.
[Der Geflügelte]
Ein weiterer ausdrucksloser Blick, den beiden Männern zugewandt die versuchten Antworten aus ihm heraus zu bekommen. Es war merkwürdig, dafür das dieser Mann, dieses Wesen, in so einen schlechten Zustand war ließ es ihn erstaunlich kalt das er die Menschen verärgerte unter deren Obhut er gerade war. Einzig auf das Wort "tot" hatte er kurz reagiert, ein Zucken in seinen Augen und eine Falte die sich unter seinen tiefen Augen bildete, aber sonst keine Reaktion.
Ich habe Durst, bringt mir etwas. Er wiederholte diese Worte, als ob sie alles erklären würden was diese Männer ihn gefragt hatten, doch noch bevor einer von Ihnen darauf reagieren konnten konnte man das poltern an der Tür unten hören und wenig später auch die Worte des Soldaten die selbst im ersten Stock noch einwandfrei zu verstehen waren.
In diesem Moment geschah etwas mit dem Wesen, seine Augen weiteten sich in Angst, seine Unterlippe fing an leicht zu zittern und der Atem beschleunigte sich. Es war offensichtlich das es die Worte des Soldaten waren. Nein..... nicht... jetzt... nicht hier.... Sein Blick schaute sich in hoffnungsloser Panik um und mit einen Ruck versuchte er aufzustehen, scheiterte jedoch als seine viel zu schwachen Beine unter ihm einfach wegknickten. Nein... Bitte... NEIN Panik und Entsetzen standen in seinen Blick, er hatte das Fenster in den Augen und versuchte sich quer über den Boden zu ziehen mit dem Ziel das Fenster zu erreichen.
Ja ja, Wasser holt schon jemand sagte Lestat ein bisschen genervt. Er fand dieses Wesen total interessant, aber er hatte keine Lust mit dem Ding zu Sprechen, wenn er doch nichts erfahren würde.
Dann wurde es plötzlich laut. Es klopfte jemand poltern und stark gegen die Tür. Dann hörte es auf und jemand schien den Schankraum betreten zu haben. Die Stimme die daraufhin durch den Ochsen dröhnte, war bestimmend und alles andere als angenehm. Das schien das Wesen ebenso zu sehen, denn es schien aufgeregt zu sein. Als Lestat dann jedoch näher hinschaute, erkannte er die Angst des Wesens, welches sich gerade aus dem Bett heraus auf den Fußboden begab, um zu flüchten.
Aha, da haben wir ja wohl deine Häscher gefunden.
Lestat versuchte das Panisch dahin kriechende Wesen zu beruhigen. Er kniete sich zu ihm herunter und Sprach leise und ruhig mit dem Wesen und teilweise auch zu sich selbst.
Was hast du nur gemacht das die so Sauer sind? Naja, nun es es sowieso egal. Glaub mir, Ich werde nicht zulassen, das sie dich mitnehmen oder Töten. Du solltest dich hier irgendwo verstecken im Zimmer, Ich schau mal nach was da unten passiert.
Damit schlich Lestat langsam zur Tür um hinaus zu Spähen. Er musste wissen wo seine neuen bekannten waren, wie viele Soldaten die Taverne betreten hatte und wo sich diese alle genau befanden. Er selbst durfte natürlich nicht gesehen werden, noch nicht.
Das laute Gepolter und das Bellen der Befehle ließ Draconas zusammenzucken. Offenbar befand sich im Schankraum ein hochrangiger Offizier, oder ein Offizier der sich für bedeutend hielt. Beides war gefährlich. Dann sah der Drakke die Reaktion ihres Patienten und kam zum gleichen Schluss, wie Lestat. Die Soldaten dort unten, waren hinter diesem Wesen her. Draconas ging ebenfalls auf den Unbekannten zu und versuchte ihn zu beruhigen. "Keine Sorge, die Soldaten werden dich hier nicht finden. Wir sorgen dafür. Dann sah sich Draconas nach einem geeignetem Versteck um.
Togrim kannte diese Art von Klopfen und wusste schon, was passieren würde, noch bevor die Tür aufging. 'Verdammt, ich habe Urlaub', murmelte er leise vor sich hin und erhob sich dann betont langsam.
Dann kam diese Sondereinheit der Armee in den Schankraum und sorgte erst einmal für Klarschiff. Irgendwie war das ganze wie eine Erinnerung aus seiner Zeit als Kadett, damals, als er gerade die Grundlagen des Armeedienstes unter schwerer Rute erlent hatte. Aber er war inzwischen darüber hinaus, darum beeindruckte ihm die Stimme nicht mehr so sonderlich.
Statt sich wie die anderen in einer Reihe aufzustellen, trat er bis auf gehörigen Abstand an den Vorgesetzten heran und Salutierte ordnungsgemäß. "Sir?, ich bin Unteroffizier Togrim de Sil im Urlaub", meldete er sich, "Sir, ihre Beschreibung passt auf ein Wesen, dass von ein paar Leuten verletzt aufgefunden worden war und in das Obergeschoss getragen wurde."